Velo-Klubs im Appenzellischen – ein Rückblick

Die Saison 2021 im Velomuseum Rehetobel nimmt Fahrt auf. Unter dem Titel „Gesellig radeln“ mit Blick auf die verschwundenen Velo-Clubs in der Region, haben Ausstellungskurator François Cauderay und sein Team in den vergangenen Wochen und vor allem in den letzten Tagen die Ausstellung auf die Beine gestellt, die zurückblickt auf die beginnenden Jahre des letzten Jahrhunderts. Im Inner- und Ausserrhodischen zählte man im Jahr 1912 vierzehn Veloclubs, ein Zeichen dafür, dass das Velo damals auch eine grosse sportliche, gesellschaftliche und auch politischen Komponente in sich hatte. Und die Velofahrer waren sehr zahlreich und hatten ein Interesse daran, sich zu organisieren. Und sie taten das schon früh. Bereits im Jahr 1869 erfolgte die erste Gründung in St.Gallen, noch vor der Gründung des FC St.Gallen.  Die Radfahrer wurden anfangs des letzten Jahrhunderts zu starken Organisationen. Im Jahr 1883 wurde der Schweiz. Radfahrerbund (SRB) gegründet. Dabei waren die Radfahrer der ersten Stunde, die im Verlaufe der Jahre auch die politische Karte ausspielen konnten. Eine nächste gesamtschweizerische Gründung erfolgte im Jahr 1896 mit dem Touring Club der Schweiz, der als Velo-Club gegründet wurde. Im Jahr 1916 kam die Gründung einer Schweizer Sektion des Deutschen Arbeiter – Radfahrer-Bundes hinzu, dessen politische Ausrichtung nach links tendierte.

Die Ausstellung belegt, dass das Velo auch in der hügeligen Topographie der Appenzeller Halbkantone heimisch war, und das ohne Elektroantrieb. Ob Speicher, Teufen oder Rehetobel, überall konnten sich die Velo-Clubs etablieren. So organisierte der Velo-Club Heiden eine obligatorische Herbstausfahrt und der Velo-Club Walzenhausen im Jahr 1948 einen Unterhaltungsabend im Gasthaus zum Löwen mit einer Theateraufführung. Wenn das nicht interessante Fakten sind.

In den letzten Tagen wurde nicht nur an der Ausstellung, sondern auch an der Renovation des Sprötzehuus weiter gearbeitet. Inzwischen sind zwei der vier bestellten Türen eingebaut. „Wir müssen noch etwas daran arbeiten, bis die Türen tatsächlich funktionieren“, sagte Daniel Bartholdi. Dabei wies er auf das unterschiedliche Alter des Hauses und jenem der neuen Türen hin.

Die Ausstellung „Gsellig radeln“ ist bis Ende Saison, am 1. Oktober, zu besichtigen.