Nichts ist so konstant wie die Veränderung

In der „Sonderausgabe Alles bleibt anders“ von der letztjährigen Kulturlandsgemeinde in Teufen lese ich „Die nächste Kulturlandsgemeinde findet in Rehetobel statt mit dem Velomuseum als Ausgangs- und Mittelpunkt. Dieses ist prädestiniert für das Thema, welches erneut im Zentrum stehen wird: der unaufhaltsame Wandel – gesellschaftlich, politisch, kulturell, technologisch und wissenschaftlich.“ Der Autor Hanspeter Spörri betont darin, dass das Fahrrad dafür beispielhaft sei.

 

Ja, die diesjährige Kulturlandsgemeinde bot dem Team um Kurator François Cauderay vom Velomuseum eine ideale Plattform. Es hatte aber auch bewiesen, dass der Wandel konstant ist. Pünktlich zur Kulturlandsgemeinde konnte die Renovation des Sprözehuus abgeschlossen werden. Dank vielen Fronarbeitsstunden wurden die letzten Feinheiten am Museumsbau erledigt. Seit den Neunzigerjahren hatte sich viel getan im Velomuseum. Ein Neubeginn reihte sich an den anderen und all die Unbilden des Alltags konnten die Beteiligten des Museums stets mit viel Elan meistern. Diese konstanten Leistungen sprechen für die positiven Eigenschaften aller Beteiligten. Dass die finale Leistung, die Renovation des Sprötzehuus, eben auf diesen Termin hatte abgeschlossen werden können, ist mehr als nur ein schöner Zufall.

Ein Tag mit Denkanstössen und Diskussionen

Der Rückblick auf diesen Tag mit der Durchführung der Genossenschaftsversammlung unter der Leitung von Präsidentin Theres Inauen, den musikalischen Darbietungen von Farida Hamdar und Elias Menzi mit Perkussion und Hackbrett sowie die verschiedenen Spaziergänge mit den unterschiedlichen Themen fällt positiv aus. Mit dabei waren auch Regierungsrat Alfred Stricker und alt Regierungsrat Matthias Weishaupt. Der Tag beinhaltete so manchen Denkanstoss, ob im politischen, zwischenmenschlichen oder gesellschaftlichen Bereich, er bewegte und regte an. Zum Beispiel der Spaziergang mit Hanspeter Spörri, der sich Gedanken machte um das Zusammenleben in den Gemeinden, den Umgang miteinander und die Konsensfähigkeit der Menschen. Das Thema war Stimmrecht & Demokratie. Er griff damit den Entscheid aus dem Jahr 2014 auf, als Rehetobel das Stimmrecht für Ausländer einführte. Im Zusammenhang damit kamen Dorothea Altherr, Gemeindepräsidentin Trogen, Friedhelm Braun, Sanitäter, ehemals deutscher Staatsangehöriger und er konnte von diesem Gesetz profitieren, Sarah Kohler, Präsidentin der Lesegesellschaft Rehetobel als direkt involvierte Personen mit auf den Rundgang. Die Aufgabe der Gesprächsleitung nahm Hanspeter Spörri wahr. Die Diskussion zur Frage „Weshalb funktioniert das Anliegen der Vorlage in verschiedenen Gemeinde nicht“ wurde beim Halt im Dorfzentrum diskutiert und später im Velomuseum. Nicht dass man hier Lösungen gefunden hätte, doch die Gespräche und die Gedanken zum Thema Ausländerstimmrecht konnten vertieft werden.

Der Tag war voller Vielseitigkeiten, gemeinsamen Erlebnissen und interessanten Begegnungen. Und die Bilanz des Velomuseums? In einem Mail teilte François Cauderay mit, dass der Tag für alle Beteiligten des Velomuseums ein Erfolg gewesen sei. Ja, die Vorbereitungsarbeiten haben sich gelohnt.

 

Text und Bilder: Fritz Heinze