Neuorganisation im Velomuseum geplant

Die Hauptversammlung des Vereins Velomuseum Rehetobel setzt traditionell etwas andere Akzente als gängige Versammlungen. Geändert hat gegenüber den Durchführungen zurückliegender Jahre, dass die Hauptversammlung im Kulturraum der Genossenschaft „Kultur im Sprötzehus“ stattfindet, einem Raum, der durch den Fronarbeitseinsatz etlicher Mitglieder inzwischen an Ambience gewonnen hat und im Parterre des Velomuseums beheimatet ist. Für den Verein Velomuseum also ein Heimspiel. Doch zu den anderen Akzenten der Hauptversammlung: bereits der Eintritt in den Kulturraum zeigte, dass nicht ein Stimmausweis an diesem Anlass das wesentliche Werkzeug ist, sondern Messer und Gabel. Das opulente und schmackhafte Buffet für den Brunch wird stets von Hedy Zuberbühler aufs Beste hergerichtet und lenkt fast ein wenig vom Grund des Hierseins ab, umso mehr, als zuerst gegessen, ehe mit dem Behandeln der Traktanden begonnen wird.

Willkommen und Dank erfolgte zum Beginn der Hauptversammlung von François Cauderay. Den Dank richtete er an all die guten Seelen des Museums, die dazu beigetragen hatten, dass an diesem Sonntagvormittag die Zusammenkunft im Kulturraum des Hauses möglich war und auch an jene, die im Jahresverlauf im Museum stetes mit Aktivitäten präsent sind. Dass auch am Anfang des Anlasses die Rede von einem Kuchen war, unterstreicht das Velofeeling des Präsidenten und seine damit verbundene Velobesessenheit. Er präsentierte den Anwesenden den „Paris-Brest“-Kuchen. Dass dieser Kuchen nicht nur süss ist, sondern auch etwas mit Velofahren zu tun hat, ist klar. „Traditionell wird er mit einer Pralinécrème gefüllt und ist nach einem Radrennen von Paris nach Brest benannt. Der 1200 km lange Fahrradmarathon für Profis und Amateure fand erstmals am 6. September 1891 statt. Das Rennen wird alle vier Jahre durchgeführt, zuletzt im Jahr 2023. Die nächste Austragung erfolgt im August 2027“, erläuterte Cauderay zu diesem Thema. Von dem Kuchen war nicht nur das Rezept vorhanden, diesen Kuchen konnten die an der Hauptversammlung teilnehmenden Mitglieder an dem Zmorgebrunch geniessen. Hedy Zuberbühler war auch in diesem Fall die eifrige Küchenfee, die für diesen velocipedialen Hochgenuss besorgt war. Ein Dank und die Anerkennung der Bäckerin. (siehe Bilder)

Gleich zu Beginn des offiziellen Teils, im Anschluss an den Brunch, übermittelte Kassierin Kathrin Hörler ihre Botschaft aus dem finanziellen Bereich. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann und in direkter Verbindung seht mit der Arbeit der im Velomuseum Mitarbeitenden. 25 Gruppen konnten durch das Reich der historischen Fahrräder geführt werden und daneben machten sich auch die zahlreichen Gönnerbeiträge positiv auf das Gesamtergebnis bemerkbar. François Cauderay, bereits das 31. Mal als Präsident die Hauptversammlung leitend, erläuterte den Anwesenden seine Zukunftspläne betreffs der künftigen Strukturen in der Leitung des Museums. Dies auch mit Blick auf seinen gesundheitlichen Zwischenfall, der nach Schonung der Kräfte verlangt. Fabio Biello wird das Lead im Projekt Schulführungen übernehmen. Dabei geht es darum, die Besuche von Schulklassen möglichst attraktiv zu gestalten und mit einer vermehrten Wissensübermittlung einhergehen zu lassen. Andreas Bruderer übernimmt die Koordination der Führungen und wird auch Ansprechperson nach aussen sein.

Verteilung auf drei Köpfe

Neuorganisation im Velomuseum ist gefragt. „Mittel- bis langfristig ist es angedacht, dass das Museum auch funktioniert, wenn ich nichtmehr an der Spitze stehe“, sagt François Cauderay. In der Vergangenheit hätte schon einmal eine dreiköpfige Leitung bestanden. Dieses System wolle man wieder anstreben. Gefragt seien neue Köpfe, sagt er und betont, dass er nicht immer zu vorderst stehen wolle. Er sieht sich künftig vorrangig in den konservatorischen Aufgaben. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hauptversammlung bot Daniel Bartholdi einen Rundgang durch das Velomuseum an, sowohl im oberen Stockwerk in der Ausstellung als auch im Untergeschoss, dem Raum mit den zahlreichen Trouvaillen, die den Weg in die Ausstellung noch nicht gefunden haben. Wer hier aufmerksam zuhört, erfährt interessante Details über einzelne Fahrräder und auch zahlreiche Geschichten, die dahinter stecken. Es ist sozusagen ein Ort zum Verweilen. Und aktuell werden von Mitgliedern des Museums laufend Velos restauriert und auf Hochglanz poliert. – Aus dem Sammlungsbestand des Velomuseum gibt es Neues zu vermelden. Mit einer neu integrierten Sammlung konnte das Velomuseum dreissig Fahrräder übernehmen, die momentan noch dezentral gelagert werden. Der Jahrgang der Räder liegt zwischen 1898 und der Neuzeit. Wie von Kurator François Cauderay zu erfahren war, finden aus der betreffenden Sammlung momentan drei Fahrräder den Weg in die Rehetobler Veloausstellung.