Wenn eine Automesse auf dass Fahrrad kommt

Der Auftritt an der Automesse in St.Gallen im November 2017 war zwar für die Betreiber des Velomuseums in Rehetobel eine eher neuartige Aktivität. Im Angesicht vieler Boliden, stärkster Maschinen und inmitten ebenso vieler Autofreaks mit den besten Stücken des Museums einen Stand zu betreiben. Nun, so schlimm war es wohl auch wieder nicht. Die Präsentation der sieben Fahrräder konnte im guten Stil und auch guten Umfeld realisiert werden. Hinzu kam, dass die Ausstellung den Wandel der Zeit mitmacht (oder mitmachen muss). Unmittelbar gegenüber dem Ausstellungsstand des Velomuseums waren drei Velohändler mit ihren Zweirädern domiziliert, und etwas weiter hinten konnten die Besucherinnen und Besucher die jungen Leute vom Veloclub St.Gallen beim Radballspiel und Kunstradfahren beobachten. Fakt ist, dass die Automesse aufs Velo gekommen ist.

Der Weg zur Mobilitätsmesse
Tatsächlich befindet sich diese bis anhin PS-starke Messe im Umbruch. Unter der Bezeichnung Ostschweizer Messe für Mobilität wird sie künftig ihren Horizont öffnen und sämtliche, der Mobilität dienenden Geräte ins Ausstellungsprogramm aufnehmen. Mit der wohlklingenden Bezeichnung Sonderschau „Classic und Elegance“ zeigten die Appenzeller Vorderländer in der Ostschweizer Metropole ihre Fahrräder. Sie konnten damit ein Zeichen setzen, dass das Fahrrad ein ganz wichtiges Kapitel in der Geschichte der Mobilität geschrieben hat, das Fahrrad sich in einem Aufwärtstrend befindet und dass heute mehr denn je die Mobilität als Ganzes zählt und die Dominanz des Autos zeitlich begrenzt sein könnte. Einen Hinweis in dieser Richtung gibt die Pressemeldung aus Kopenhagen, dass in der Innenstadt mehr Velos als Autos unterwegs sind.

Eine kleine Präsentation mit Stil
François Cauderay, der Leiter des Velomuseums, war sich bewusst, dass von seiner kleinen Ausstellung Stil verlangt und von der Messeleitung auch gefordert wird. „Wir haben für diese Präsentation absichtlich nur Velos ausgewählt, die entweder eisenbereift sind oder mit Vollgummireifen versehen, um den geschichtlichen Horizont abzustecken“, erklärte er und wollte damit die eigenständige Bedeutung der Entwicklung des Fahrrades betonen. Was den Erfolg der Velos an der Messe für Mobilität betrifft, steht für das Fahrrad anscheinend eine positive Entwicklung an. Auf Anfrage beurteilte Urs Keller von der Firma Vesto den Verlauf der Messe für die Velohändler postitiv An der diesjährigen Messe seien zum dritten Mal Fahrräder ausgestellt gewesen. „Aus dem Sektor Fahrräder waren alle Aussteller erstaunt über den diesbezüglichen Erfolg. Ich denke, wir sind damit auf einem guten Weg“, bestätigte der Vesto-Mann.