Mit selbstlosem Einsatz Ziel erreicht

Am Samstag, 14. Juni konnte die Leitung des Velomuseums Rehetobel die neuen Lokalitäten im Feuerwehrhaus an der Heidenerstrasse einweihen. An die hundert Gäste wohnten dem Anlass bei. Für Isabelle Chappuis, Kantonale Museumskoordinatorin, ist der Schritt eine Bereicherung der Kantonalen Museumsszene.

 

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Die Spannung vor Beginn des offiziellen Aktes war bei den Beteiligten am vergangenen Samstag gross. Die Arbeiten im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Museum waren umfangreich und alle Beteiligten zeigten sich bemüht, aus dem Umzug ins Feuerwehrhaus das Beste zu machen. Ein Blick in den neugestalteten Raum im ober Stockwerk bestätigte denn auch, dass der seit einem Jahr gesuchte Weg für die Neuorientierung mit Erfolg abgeschlossen wurde. Das Team hatte es sich mit der Findung des idealen Konzeptes und der Realisierung ihrer Vorstellungen nicht leicht gemacht.

Kulturelles Erbe optimal pflegen

Und so konnten die zahlreich anwesenden Gäste, unter ihnen auch Fachleute und Velosammlerfreunde aus dem benachbarten Ausland sowie Ueli Graf, Gemeindepräsident von Rehetobel, erfreut feststellen, dass sich das Velomuseum Rehetobel in eine für die Mitarbeitenden und Gäste neue Zeitepochen begeben hat. In ihrer Laudatio betonte Isabelle Chappuis, Museumskoordinatorin des Kantons Appenzell Ausserrhoden, dass mit diesem Schritt nicht nur ein kulturelles Erbe optimal gepflegt werde, sondern das Museum auch ein kultureller Ort sei, an welchem man sich Wissen zu einzelnen Objekten und deren Geschichte aneignen könne.

Der Silberstreifen wurde Realität

Die Exponate würden nicht nur etwas über die Technik im Verlaufe der Zeit aussagen, sondern auch über den Zustand der Gesellschaft, so die Museumskoordinatorin. Sie erinnerte Museumsleiter François Cauderay an jenen Brief, in dem er betreffs der Zukunft des Museums zwar einen Silberstreifen am Horizont ausmachte, doch in Bezug auf den Neustart eine gewisse Skepsis demonstrierte. Sie stellte fest, dass der Neustart gelungen war und gratulierte allen Beteiligten. Zu erfahren war im Weiteren, dass François Cauderay den Aufnahmeantrag an den Verband Schweizer Museen gestellt hat. Renato De Toffol, Eggersriet, der die Gruppe im Beleuchtungsbereich beraten hatte, unterstrich seinerseits, dass der Raum mit dem eingeschlagenen Weg der Neuerung das frühere Ambiente behalten hätte.

Mit selbstlosem Einsatz

Mit neuem Beleuchtungskonzept, neuer Positionierung der gezeigten Exponate und, als weiteres, das Konzept verfeinerndes Element, platzierten die Macher in der Raummitte Vitrinen. Ebenso wurde im Eingangsbereich für den Empfang der Besuchergruppen der Raum neu gestaltet. Mit all diesen Veränderungen fand aber keine Neuerfindung des musealen Rades statt. Die Exponate sind in der aktuellen Präsentation in einer überblickbaren Anzahl vorhanden. Vorgesehen ist auch die periodische Veränderung der Ausstellung mit unterschiedlichen Themen. Das Credo der Ausstellungsmacher ist es weiterhin, dass die Gäste nicht nur besichtigen zu lassen, sondern mit dem Fahren der Velos auch ein persönliches Erleben der Vergangenheit mit nach Hause nehmen können. Eine Ansicht, die François Cauderay konsequent vertritt. Mit dem Velomuseum möchte er eine lebendige Institution in Rehetobel wissen.

Das Museum der einmaligen Art

Für François Cauderay sei mit der Einweihung der Räumlichkeiten ein weiterer „Pflock„ in der Museumsgeschichte eingeschlagen, der ein unerwartet gutes Ende gefunden habe, sagt er. Beeindruckt zeigte sich der Museumsleiter ob der Tatsache, dass auch aus dem Ausland zahlreiche Gäste anwesend waren. Mit Verlagsleiterin Maxi Kutschera und dem Liebhaber alter Fahrräder, Helge Schultz, beide aus Leipzig, waren zwei „Schwergewichte“ der Deutschen Szene in Rehetobel anwesend und die Gruppe aus der deutschen Bodenseeregion um Georg Schmitz kam in passenden Outfit und Fahrrädern im ausserhodischen Dorf zum grossen Fest an. Für den Museumsleiter ist das die Anerkennung der Institution Velomuseum in der Veloszene. Auch die Gäste schätzen die Tatsache, dass die Situation um das Velomuseum, das aus Beständen einiger Sammler besteht, die ihren Besitz zusammenlegten und ein Museum gründeten, nahezu einmalig sei. Die Teamarbeit rund um das Rehetobler Velomuseum ist gut, es wird stets am „gleichen Strick gezogen“. – Ganz im Stile des Rehetobler Velomuseums kam übrigens im Anschluss an den festlichen Akt die Gemütlichkeit nicht zu kurz. Für experimentierfreudige Gäste stand auch ein Hochrad für eine Probefahrt zur Verfügung.

Das aktuelle Angebot

Das Besucherangebot bleibt sich auch nach der Eröffnung der neuen Lokalitäten gleich. Das Museum kann von Mai bis Ende Oktober jederzeit nach Voranmeldung besucht werden. Die Besucher werden geführt. Im Angebotsind auch, je nach Interesse, kurze Probefahrten bis zur kleinen Ausfahrt über einige Kilometer mit historischen Fahrrädern. Das Zielpublikum des Velomuseums sind kleine Gruppen bis hin zu Schulklassen.

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