Der Ausblick auf eine wiederum aktive Saison

Hauptversammlung 2016 des Old Bicycle Fan Club Rehetobel. 

Ein kalter Tag mit Schneeschauern war der letzte Sonntag im April 2016, auf den der Old Bicycle Fan Club seine 22. Jahreshauptversammlung anberaumt hatte. Doch die 3 Grad draussen störten nicht, wartete doch die gemütliche und warme „Abtropfi“ in der Hofmüli ― und in ihr das Bankett, liebevoll aufgebaut von Hedi Zuberbühler, der Corina Cauderay und andere zur Hand gingen. Etwa 30 Vereinsmitglieder fanden sich ein, und François Cauderay eröffnete ohne Umschweife den Brunch für eine erste Verpflegungsrunde, nach der Daniel Bartholdi zum Rückblick auf das zurückliegende Jahr ansetzte.

Rückblick auf erlebtes

Der Museumstag im Mai 2015 sei mit einem „Liegeradausritt“ eröffnet worden (im Museum gab es eine Ausstellung mit Liegerädern), und im September habe der Verein an der Weltmeisterschaft der Radkuriere in St. Gallen teilgenommen – im Begleitprogramm, wohlgemerkt. Bei den Kurieren, die mit dem Rad Geld verdienten, herrschten „eine andere Einstellung und ein anderes Vokabular“, ergänzte Cauderay. Es sei erstaunlich gewesen, wie wagemutig diese über das regenglatte Kopfsteinpflaster gejagt seien, und gegen ein Bierchen hätten die Kuriere auch nichts einzuwenden: harte Burschen. Bartholdi begrüsste zwei neue Vereinsmitglieder ― Antonia Steiner und Reto Brunner aus Maienfeld in Graubünden (die Alp oberhalb ist, übrigens, Schauplatz von Spyris „Heidi“) ― und bekräftigte, weiterhin werde das Museum jeden ersten Freitag im Monat von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet bleiben.

Mitglieder des Vereins haben Manfred Rützler besucht, der in Dornbirn eine beeindruckende Sammlung mit Motorrädern, Rädern und lokalen Objekten besitzt, zu denen ein Pranger gehört und zu denen man vielleicht auch eine Lokomotive zählen darf, die beim nächsten Mal, wie der Sammler versicherte, zu sehen sein würde. François Cauderay sagte, er habe sich wie vor 25 Jahren bei seinen Besuchen englischer Sammler gefühlt, damals unterwegs „von Depot zu Depot“.

Besuch in Brugg und Moskau

Der Verein will auch in dieser Fahrradsaison einige Delegationen entsenden. Zunächst ist an einem Wochenende eine Fahrt nach Brügg bei Biel geplant, die bis Ende Juni 2016 stattfinden muss, da dann das Nationale Velomuseum, beheimatet im Restaurant „Le Pont“, schließen wird. Edy Arnold, der das Museum 2009 begründet hatte, ist nun 75 Jahre alt und kann nicht mehr wie gewohnt alles alleine machen; er möchte seine Sammlung wieder zu Hause haben. Der traditionelle Flohmarkt des Old Bicycle Fan Club werde am 4. Juni ab 9 Uhr vor dem „Pöschtli“ stattfinden, unterrichtete Daniel Bartholdi, der noch davor, in der letzten Maiwoche, mit François Cauderay, Peter Brunner und drei anderen Schweizer Teilnehmern das IVCA-Treffen in Moskau bereichern wird. Der Juni wird anstrengend, denn am 18. feiert das Altenheim „Sömmerli“ in St. Gallen sein 100-jähriges Bestehen und hat eine Gruppe von Veteranenradlern für Vorführungen eingeladen; die Liste, auf der man sich eintragen konnte, zählte recht bald ein Dutzend Namen. Cauderay äusserte die Hoffnung auf „schönes Wetter und eine Stimmung wie vor hundert Jahren“, mit Drehorgelmusik und schönen Kostümen.

Daniels Rückblick auf das Schaffen des Velo-Klubs Wolfhalden

Die diesjährige Velocipediade findet von 19. bis 21. August 2016 in Erfurt statt, der Hauptstadt des Freistaats Thüringen. Davor noch, am 13. August, einem Samstag, lockt das Dorf-Kellerfest, über das die Anwesenden erfuhren: „Es geht ums Essen und Trinken.“ Der Verein kann den Keller der Weinhandlung Lutz nutzen. Damit gaben die beiden Referenten das Büfett endgültig frei. Als sich alle am Essen gütlich getan hatten, kamen auf den Tisch in der Mitte der Stube noch einige schöne Bildbände und Fahrradkataloge zu liegen. Daniel Bartholdi zitierte später zum Ausklang noch aus einem Heft des Velo-Klubs Wolfhalden, das von 1928 datierte.

Auch die Mitglieder dieses Vereins trafen sich regelmässig, und die Traktanden waren etwa „Appell, Protokoll, Jahresrechnung“ sowie, interessant, die „Bestimmung der Gratifikation an den Vorstand“. Damals, vor rund 90 Jahren, ging es aber strenger zu als beim Old Bicycle Fan Club. Wer an einer Ausfahrt nicht teilnahm, wurde mit einer Busse von 2 Franken belegt, ebenso, wer es versäumte, an der Hauptversammlung teilzunehmen. Das traf die Mitglieder des versammelten Vereins nicht zu.

Text und Bilder: Manfred Poser