Das Museum vor dem Museum

Der Museumstag 2015 gehört der Vergangenheit an. Nach einem Grosseinsatz vor diesem Tag kann sich nun die Belegschaft des Rehetobler Velomuseums wieder entspannen. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Das Interesse der Besucher war vorhanden, zahlreiche Diskussionen zu den Themen Velo, Liegevelo und auch zu dem sich noch neu in der Ausstellung befindenden J-Rad wurden geführt. Mit der Ausstellung „Tiefergelegt: Das Liegerad, die aerodynamische Alternative“ hatten die Ausstellungsmacher unter der Leitung von François Cauderay ein Thema aufgegriffen, das auf der Linie ihrer Neuanschaffung, dem J-Rad liegt. „Das J-Rad, vom Paul Jaray, dem Aerodynamiker der Zeppelinwerke in Friedrichshafen konstruiert. Es gilt als grundlegendste Erfindung und Beginn der Entwicklung von Liegerädern.“ Mit diesem Satz wird das Velo mit Jahrgang 1921 in der Ausstellung beschrieben.


In fünf Minuten erlernbar
Die intensive Thematisierung des letztlich nicht sehr verbreiteten Velotyps führte zu einem umfangreichen Testen der Ausstellungsmodelle. Unter ihnen der Viostar (Bj. 1987), einem Prototy aus dem Hause Villiger. Das Modell wurde nur in 25 Exemplaren gebaut. Und das Modell Airbike (Bj. 1997). Eine „eigenwillige“ Konstruktion, gebaut in einer Auflage von 100 Stück, Prädikat: nicht einfach zu fahren. Das Urteil eines Testers: „Dieses Velo würde ich nicht für die Stadt empfehlen, die anderen Modelle sind innerhalb von fünf Minuten lernbar.“ Zum J-Rad meinte er, dass er es in der Fahrweise als nicht sehr effizient betrachte. Aber der Umstand, dass das Velo noch heute ohne Anleitung fahrbar ist und auch funktioniert, sei ausgezeichnet.

Auch Aha-Erlebnisse
Mit der Art der Durchführung des Museumstages bewiesen die Organisatoren, dass dieses Museum lebt. An diesem Tag fand die Museumsausstellung vor dem Museum statt. So manch ein Besucher konnte das Feeling einer kurzen Fahrt auf einem der Liegevelos auskosten, hatte den Spass daran oder stufte das Erlebnis als eine Erfahrung ein. „Gemütlich liegen und sportlich fahren“ wurde dieser dritte Teil des Museumstages bezeichnet. Ob gemütlich oder sportlich lag an jedem einzelnen Tester, denn Liegevelos haben, je nach Bauart, beim Fahren ihre Tücken. Das Aha-Erlebnis vieler Besucherinnen und Besucher blieb nicht aus, man nahm allerorts zur Kenntnis, dass das Velo nicht nur ein heutiges Transportmittel ist und eben mehr oder weniger trendig. Die Geschichte und Entwicklung des Gerätes bis zurück zum Laufrad stand im Vordergrund.