Das Hochrad aus dem Sattel erleben

Museen haben zur Ferienzeit Saison. Touristen und Vereine nutzen etwas kühlere Sommertage für den Besuch einer solchen Institution. Davon profitiert auch das Velomuseum im alten Feuerwehrhaus in Rehetobel. Mit neuer Ausstellung steigen die Museumsmacher im Appenzeller Vorderland stets in die Saison. Im Zentrum standen vergangenes Jahr die Kinderfahrräder und ihre Geschichte. Ein Thema, das stets etwas vernachlässigt wird, sich aber der Blick in diese Geschichte lohnt.

Den Weg hinauf ins Velomuseum Rehetobel nahmen die Turner der Männerriege des TV Steinach unter die (Auto-)Räder. Die Gruppierung verzichtet jeweils im Hochsommer auf die Turnstunde am Donnerstagabend und widmet sich anderen Themen, zum Beispiel dem Wandern, Velofahren oder auch Museumsbesuchen. Turner Hans Fässler hatte den Besuch im Appenzeller Vorderland organisiert.

An einem herrlichen Sommerabend trafen sie in Rehetobel ein. Die Mitarbeiter des Velomuseums hatten bereits alles für den Besuch vorbereitet. Diverse Fahrräder standen vor dem Haus. Ein Blick auf diese Gerätschaften zeigte den Besuchern schon zu Beginn an, was sie an diesem Abend erwartet. Museumsleiter François Cauderay betonte bei der Begrüssung, dass die Exponate im Museum nicht nur zum Anschauen seien, sondern auch angefasst werden dürften. Ein Umstand, der für alle Beteiligten, ob Museumsleitung oder Besuchende, eine wichtige Aussage ist. „Denn das Museum soll leben“, sagt dazu Cauderay und ist überzeugt, mit dieser Präsentationsweise die Gäste effizient an das Thema heran führen zu können und die Wichtigkeit der Geschichte des Velos bis hin zur heutigen Zeit zu dokumentieren.

Auf die Gäste vom Bodensee wartete aber nicht nur ein interessanter Rundgang mit dem Referat von François Cauderay, sondern im Anschluss daran das nähere Betrachten und Erleben der Fahrräder des vergangenen Jahrhunderts. Ob Hochrad, Dreirad, dem Pocket Bike oder dem Laufrad aus Holz, an allen Modellen konnten die Besucher den Puls der jeweiligen Zeit fühlen, in der sie verwendet und konstruiert wurden. Für den Turner Achim Schäfer dokumentieren die ausgestellten Modelle ganz klar den Weg der Entwicklung vom Fahrrad bis zum Auto und Fridolin Schnyder zeigte sich begeistert über die Konstruktionen der verschiedenen Antriebsarten der Fahrräder.